Angst

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Angst

Angst hat viele Gesichter. Angst ist sinnvoll. Angst hat ihren Platz im Leben eines Menschen.

Angst wird erst zum Problem, wenn wir uns von ihr abhalten lassen, das zu tun, was wir tun möchten. 

 

Du wanderst auf einen Berg, es gibt ein paar Stellen, wo du deine Arme und Hände einsetzen musst, um dich die Felsen hoch zu ziehen. Während du kletterst, schaust du noch oben – das ist die Richtung, in die du unterwegs bist. Es macht keinen Sinn, nach unten hinter dich zu schauen – also tust du es nicht. Bei einer Rast schaust du dann in den Abgrund und dir wird schwindelig – Höhenangst. Unpassend, ungefragt ist sie da und lähmt im Extremfall deinen Schritt. Die Bergwacht muss dich holen. 

Deine Vorstellungskraft kreiert ein Szenario, welches dich in Todesangst versetzt. Es ist keine Option, sondern eine gesicherte Tatsache, dass du zu Tode fallen wirst, wenn du auch nur einen Schritt weiter tust. Dein System geht auf ‘TILT’ und eventuell in Schock.

 

Um solchen Ereignissen vorzubeugen, kannst du trainieren – Angstfreiheit trainieren. Du desensibilisiert dich, indem du auf geringer Höhe verweilst, tief und gleichmäßig durch die Nase atmest, bis du dich dort wohlfühlst – dann geht es höher hinauf. Individuell unterschiedlich kommst du irgendwann zu dem Punkt, wo die Angst dich begleitet, aber dich nicht vom Klettern abhält.

 

Kann das auch funktionieren bei weniger konkreten Ängsten? Ja.

Du hast Angst davor, eine Rede zu halten? Probiere dich im Kreis von Freunden aus. Übe vor dem Spiegel. Nimm deine Stimme auf. 

Angst davor, den Tag zu beginnen? Du musst die Motivation finden und dann Schritt für Schritt, dich voran tasten. Am Abend hast du es geschafft und mit jedem Morgen wird es leichter.

Angst vor Spinnen. Suche dir einen Weberknecht in deinem Zuhause. Beobachte das Tier und wenn du dich mit dem Anblick angefreundet hast, biete ihm deine Hand an, um darauf zu krabbeln. Das nächste Mal, wenn du unfreiwillig mit dem Anblick einer Spinne konfrontiert wirst, musst du nicht mit einer Überreaktion rechnen. 

 

Foto von Aarón Blanco Tejedor auf Unsplash

 

Möglichkeiten des Umgangs mit Angst

 

Angst geht nicht weg dadurch, dass wir sie leugnen. Wie alle Dinge, Gefühle, denen wir im Laufe unseres Lebens ‘begegnen’, will auch die Angst anerkannt werden. Ich habe Angst, über die Hängebrücke zu gehen, denn sie wird wackeln, ich werde mich sehr unsicher fühlen. Und dann gehst du los, denn die Motivation ist groß genug.

 

Das ist ein wichtiger Faktor. Es ist ein entscheidender Unterschied, ob die Hängebrücke einfach da ist und wir überlegen, ob es nicht toll wäre, so mutig zu sein, sie zu überqueren ODER ob beispielsweise dein Kind auf der anderen Seite steht und deine Hilfe benötigt. Wenn die Angst dich trotz der Anwesenheit deines Kindes lähmte, dann wäre sie zu einem Problem in deinem Leben geworden – einem Problem, das du nicht tolerieren solltest.

 

Viele Ängste, die wir haben, sind nicht real und auch die realen (Spinne) sind immer außer Proportion geblasen. Oft hat eine Angst mit Perfektionismus zu tun und der wiederum mit der Angst, nicht genug zu sein. In unserer Kindheit machen wir jede Menge Erfahrungen, die dazu geeignet sind, uns zu einem ängstlichen Erwachsenen werden zu lassen. 

Wir haben das Gefühl, wenn wir uns nicht auf eine bestimmte Art und Weise verhalten, wird uns die Liebe entzogen und das wäre gleichbedeutend mit dem Tod. Waschzwang, Religiosität, starre Rituale – unsere Eltern haben uns das Gefühl vermittelt, dass wir nur liebenswert sind, wenn … wir Bedingungen erfüllen. 

Bedingungslose Liebe – das Licht ohne Schatten

Idealerweise und um diesen Kreislauf zu durchbrechen, ist es daher immanent wichtig, dass wir als Eltern nicht unsere Ängste an unsere Kinder weitergeben oder neue kreieren. Wer sein Kind bedingungslos liebt, einfach, weil es da ist, der hat den ersten, wichtigsten Schritt getan.

Wer es schafft, seine Ängste zu reflektieren und das Kind nicht anschreit, wenn es über eine viel befahrene Straße gerannt ist, sondern ihm auseinander setzen kann, dass man Angst hatte, weil der Gedanke daran, das Kind verletzt oder tot zu sehen, uns geradezu den Verstand raubt, den Atem stocken und das Blut gefrieren lässt – der hat eine weitere wichtige Sache richtig gemacht. 

 

Erste Hilfe

‘Der Atem stockt’ – und hier kommt ein Trick. Gleichmäßiges Atmen ausschließlich durch die Nase, ein und aus, langsam und stetig hilft, Angstzustände zu lindern. Langsames Atmen durch die Nase ist nur möglich, wenn wir entspannt sind, wir signalisieren mit dieser Art Atmung unserem Körper, dass es keinen Grund gibt, Angst zu haben. Wir halten den Atem nicht an oder atmen schnell durch die Nase ein und durch den Mund aus.

‘Das Blut gefriert’, wenn wir uns im Zustand des Schocks befinden. Wärme, ruhige und bestimmte Ansprache und das Hochlagern der Beine hilft.

Es steckt mehr dahinter …

Nicht unerwähnt soll auch bleiben, dass jeder von uns, Vorteile aus jeder Art und Weise wie wir handeln, zieht. Wer in einer Angst verhaftet bleibt, der muss keine Verantwortung übernehmen, sondern kann weiterhin so tun, als sei er ein Kind – und auf Milde hoffen. Nimm an, du hast Angst vor Spinnen. Du hast eine Spinne in einer Zimmerecke und bist außer dir, hast eine Panikattacke, jemand muss dir helfen – hallo Aufmerksamkeit!

Du hast irgendeine andere Angst, die dies oder jenes nicht möglich macht für dich: Leute werden aufmerksam, du wirst mit Aufmerksamkeit bedacht und damit auch mit Energie. 

 

Wer nicht weiß, wie er sich selbst energetisch versorgt, ist von der Aufmerksamkeit anderer als Energiequelle abhängig. Viele Ängste halten dieser Untersuchung nicht stand und können entlarvt werden als Mittel zur Aufmerksamkeits-Erlangung und Energieversorgung. Um Ängste einzudämmen, ist es daher entscheidend, den Weg zur Quelle zu finden und zu wissen, wie wir uns selbst aufladen, um so aus der Abhängigkeit heraus und dem Schein zu entkommen. 

 

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